April, April, macht was er will

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Erinnern Sie sich noch an letzte Ostern? In manchen Regionen konnte man vergnügt Schneehasen bauen und die letzten versteckten Ostereier kamen erst nach dem Osterwochenende wieder zum Vorschein, als der Schnee taute. Laut den Wetterprognosen wird das in diesem Jahr ganz anders werden. Mit um die 20 Grad dürfen wir uns auf ein frühlingshaftes Osterfest freuen.

Alle reden vom Wetter

Sehen Sie, wir haben unseren Blog, mit dem wir Ihnen mitteilen wollen, dass wir über Ostern ein paar Tage Blogpause machen werden, direkt mit dem Wetterthema gestartet. Über Wetter kann man immer reden, geht jeden an, ist für jeden interessant und unmittelbar für das eigene Leben relevant. Ist es zu warm, zu kalt, zu nass, zu trocken, zu windig? Ist es das richtige Wetter für den Garten, für die Aussaat, für die Ernte und für die Sandalen? Böse Zungen behaupten, dass das Thema Wetter in England vor dem Brexit 100% des sozial akzeptablen Small-Talks ausgemacht habe.

Ist das noch Wetter oder schon Klima?

Und doch hat sich einiges geändert. Viele Gespräche über Wetter wandeln sich zu solchen über das Klima. „Ist der Somme heiß und trocken, ist es die globale Erderwärmung“, mahnen die einen. Schneit es zu Ostern, frohlocken die Klimaskeptiker und erklären diese Umstand sofort zum Gegenbeweis für den Klimawandel.

Nicht jede Wetterkapriole ist ein Zeichen des Klimawandels, hier sollte man sachlich bleiben. Wir halten uns da an eine einfache Regel: Gibt es eine alte Bauernregel dafür, ist es irgendwie noch normal. Zum Beispiel die Launigkeit des Aprils. Das ist Wetter.

Und doch ist die absolute Mehrheit der Klimaforscher der Meinung, dass die langfristigen Entwicklungen ganz klar einen Klimawandel abbilden. Deswegen wird nicht morgen Berlin an der Ostsee liegen oder die Lüneburger Heide der Sahel-Zone ähneln. Aber es gibt statistisch relevante Entwicklungen, die auch wirtschaftliche Folgen haben werden. Fragen Sie die Rückversicherer, die sich das sehr genau ansehen – oder die Weinbauern.

Klimawandel und Wandelklima

Auch im politischen Raum stehen die Zeichen auf Wandel. Jedenfalls ein bisschen. Die Schüler gehen auf die Straße wie seit dem Golfkrieg nicht mehr. Es gibt ein eigenes Klimakabinett. Der Finanzminister interessiert sich für Klimaschutz und schließt sich einer Koalition der Willigen an. Auf der anderen Seite scheut man sich im Autoland Deutschland, im Verkehrsbereich zu radikale Maßnahmen in den Blick zu nehmen, weiß aber auch, dass die nötige CO2-Minderung im Verkehrssektor nicht nur mit Digitalisierung zu schaffen sein wird. Und mit Spannung darf man beobachten, wie das Umweltministerium seinen Entwurf eines Klimagesetzes mit Sektorenzielen am Ende verteidigen können wird.

Eines ist sicher: Winter is coming … zumindest im Fernsehen!

Für die Serienfans unter Ihnen dürfte das Wetter zu Ostern aber ohnehin zweitrangig sein. Die Serie „Game of Thrones“ geht in die finale Staffel und gefühlt schaut die halbe Welt zu. In der Serie heißt es: „Winter is coming!“ Und mit dem Winter kommt das Böse. Aber ein endloser Sommer dank Erderwärmung wäre – zumindest auf dieser Seite des Fernsehschirms – genauso wenig erstrebenswert.

Nun ist aber erstmal Frühling – und Ostern. Das Wetter darf machen, was es will. Aber wenn es am Ostersonntagmorgen schön wird, freut das bestimmt viele fleißige Eiersucher. Viel Erfolg dabei und bis in einer Woche!

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